Fernab der Zivilisation verläuft entlang der Westküste der USA ein 4277 km langer Wanderweg genannt "Pacific Crest Trail". Zu Fuß benötigt man mehr oder weniger fünf Monate, um von der mexikanischen Grenze nordwärts, Kalifornien, Oregon und Washington zu durchqueren, um schlussendlich Kanada zu erreichen. Jedes Jahr starten ein paar Verrückte, um sich diesem Abenteuer zu stellen. In 2010 bin ich einer davon! ;)



Samstag, 15. Mai 2010

Rückblick

31. Tag (Meile 420)
http://maps.google.com/maps?q=loc:34.50564,-118.03108

Befinde mich gerade mit "Ishmael" auf einer 70km langen Landstrasse (PCT Umleitung :-( ), als plötzlich ein Schlangenartiges Knäuel neben uns die Böschung heruntergerollt kommt. Wir beide springen erschrocken zur Seite. Denke mir im ersten Moment, dass es eine verflixt kluge Taktik für eine Schlange ist, sich wie eine Kugel, einen Berg hinab, auf potentielle Beute zu rollen. Als das Knäuel allerdings unten ankommt, entschlüpft der Schlange ein Erdhörnchen und verdrückt sich schnell im Gebüsch. Auch die enttäuschte Schlange macht sich langsam davon. Ich hingegen bin total erleichtert, dass diese Attacke nicht mir gegollten hat. Puhhh!

Natürlich bin ich ein Tierfreund und helfe gerne auch mal Kröten über die Straße. Was aber tut man, wenn sich eine 1m lange Klapperschlange mitten auf dem Highway einen Platz zum aufwärmen gesucht hat. Dies ist heute meine zweite Schlangenbegegnung. Das einzige was mir übrig bleibt ist sie mittels meiner Trekkingstöcke ins Unterholz zu treiben. Hoffe dass sie dort bleibt und nicht überfahren wird, so dass mein gefährliches Treiben nicht umsonst gewesen ist.  

Heute ist ein besonderer Tag, denn ich befinde mich jetzt schon einen vollen Monat auf dem Trail. Die Zeit verging wie im Flug und der Trail hat mich jeden Tag aufs Neue fasziniert. Ich geniesse die Zeit hier sehr und bin immer wieder von der Gastfreundlichkeit beeindruckt.
Vermisse Familie und Freunde und natürlich die ganzen Annehmlichkeiten der Zivilisation. Selbstverständlich gehört der Verzicht dazu. Er steigert die Vorfreude und läßt einen die Dinge intensiver geniessen.

Bin gespannt was mich noch so auf dem Trail erwartet.  

Michael



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